Meine Geburt -
(was heißt das Wort wohl eigentlich?) - war schon ganz schön komisch.
Zuerst einmal
muss ich sagen, dass die Frau, zu der Mami immer ging und die immer mit so
einem komischen Ding (sie sagte dazu ”Ultraschall” - oder so) in meine Wohnung
schaute sagte, dass ich wie ausgerechnet Anfang Februar zur Welt komme. Ja, die
hat das auch schon gemerkt, dass meine Wohnung in Mamis Bauch immer kleiner
wird.
Am Dienstag, es
war der 1. Februar 2005 gingen wir (Papi, Mami und ich) vormittags zur
Untersuchung. Irgendwie stimmte da etwas mit dem PH-Wert bei Mami nicht und wir
sollten zur Sicherheit mal ins Krankenhaus fahren. Dort angekommen, waren sich
die Hebamme und die Ärztin nicht einig, ob es sich nun um einen hohen
Blasensprung handelte oder nicht. Zur Sicherheit sollte Mami mit mir in der
Klinik bleiben.
Papi war trotz
alle dem noch ziemlich ruhig und sagte ”wenn das so ist, fahre ich erstmal nach
Hause und packe für Mami und dich die Tasche”.
Wieder im Krankenhaus angekommen
begutachtete er erst einmal das Zimmer, das zum Glück nur für eine Nacht die
Schlafstätte von Mami und mir sein sollte. Er blieb noch eine kurze Weile und
fuhr dann nach Hause um sich auszuruhen für den nächsten Tag.
In der Nacht muss
ich mich wohl etwas stark bewegt haben, denn es trat immer mehr Fruchtwasser
bei Mami aus, sodass sich die Hebamme entschloss uns erst einmal in den
Kreissaal zu schicken. Die Hebamme legte so komische Dinger auf Mamis Bauch.
Sie sagte damit kann sie mein Herz hören. Ist doch toll - ich habe ein Herz! Und
dann wurde es immer ungemütlicher in meiner Wohnung. Immer öfter hatte Mami
diese ”Wehen”, die so furchtbar auf die Wände meiner Wohnung drückten. Langsam
bekam ich’s dann doch mit der Angst zu tun.
Gegen 10 Uhr am
02.Februar war dann auch Papi wieder da und wir warteten noch eine ganze Weile.
Mami wurde zwischenzeitlich wieder auf die Station entlassen, da ich es mir
doch noch einmal überlegt hatte und keine Anstalten machte meine Wohnung zu
verlassen. Um 14 Uhr sollte mal wieder nachgeschaut werden, ob es nun voran
ging. Die Hebamme meinte, das es noch dauern könnte und so gingen Mama, Papi
und ich erst einmal spazieren und genossen die schöne Wintersonne im
Patientengarten.
Langsam wurde es
dunkler draußen und die Zeit verging wie im Fluge. Ungefähr um 19 Uhr kam die
Hebamme sagte zur Mami, sie solle doch nochmals aufs Klo, und sich duschen -
das klappte aber dann nicht mehr richtig, da die Mami dann ein paar wirklich
sehr starke ”Wehen” hatte. Papi wurde zwischenzeitlich mal an die frische Luft
gesetzt um neue Kräfte zu sammeln für das bevorstehende Finale.
Auf einmal, es
war genau 19:45 Uhr hatte ich dann die faxen wirklich dicke und flutschte raus
aus meiner gemütlichen Wohnung. Die Hebamme fing mich auf und legte mich auf
die Brust von Mami. Es war dann auf einmal so kalt und so hell und so
ungemütlich und ich wusste nicht mehr was ich tun sollte, also schrie ich erst
einmal kurz zu Sicherheit. Ich wollte sicher sein dass mich auch alle
bemerkten. Mami und Papi weinten vor Freude. Papi machte gleich die ersten
Fotos von mir die Ihr ja auf den folgenden Seiten bewundern könnt.
Nach den ganzen
Untersuchungen und so war es dann um 22 Uhr endlich vorbei und wir konnten alle
ein bisschen schlafen. Die ganze Sache war doch ziemlich anstrengend und das
”nicht mehr in der Mami wohnen” ist noch ganz neu für mich. Ob mir das gefällt?
Ich probier’s einfach mal aus.
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